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Airport bike ride – By e-bike around Manchester Airport – in German

2020-11-29 By Aidan O'Rourke

This is a new version of my video from 2019 with some extra airport scenes from 2020.

It’s now in my AVZ channel format with text on screen and bilingual subtitles.

For my students, there’s PDF file of the script with vocab and follow-up assignments.

There are English and German versions, this is the German version.

And do you know what this strange-looking thing is called in German?

MAN airport mock up aircraft

Watch and find out!

In the video we see chilling scenes of the airport in lockdown and we look back at airlines and aircraft that have sadly gone from our skies.

So let’s go now to our starting point.

****

Wir fahren mit dem Fahrrad um den Flughafen Manchester herum und zwar mit einem E-Bike.

Unser Startpunkt befindet sich eine Meile oder 1,6 Kilometer östlich des Flughafens.

Unterwegs halten wir an Orten, wo man die Flugzeuge ansehen, fotografieren oder filmen kann.

Jetzt stehen wir direkt unter dem Anflug auf die Start- und Landebahn 23R/05L (twenty-three right zero five left).

Diese Häuser wurden wegen Sicherheitsvorschriften abgerissen. So sieht es heutzutage aus.

Der Name „Shadowmoss Road“ erinnert mich an den „Shadowmoss Road“ Flugzeugabsturz von 1957, Manchesters vergessene Luftkatastrophe.

Heute gibt es am Flughafen Manchester jeden Tag ungefähr 500 Flugbewegungen. Die Sicherheitsstandards sind sehr hoch.

Die Flugzeuge landen aus dem Nordosten und starten in Richtung Südwesten. Bei Ostwind starten sie in Richtung Nordosten.

Das „Airport Hotel“ ist ein Pub mit einem Garten, wo man die Flugzeuge beim Starten beobachten kann.

Hier ist mein Foto einer A320 der Aer Lingus, die ich 2007 aufgenommen habe.

Mit dem iPhone können wir durch den Zaun die Flugzeuge fotografieren und filmen.

Fast ein Jahr später, am Sonntag, dem 2. Mai 2020. Keine Passagiere. Geparkte Flugzeuge. Ein stiller Flughafen.

Nun zurück zum Mai 2019.

Bitte beachten Sie, dass im Terminal 3 die Drop Off Area kostenpflichtig ist.

Und jetzt wieder zwölf Monate später. Terminal 3 war geschlossen. Es herrschte eine unheimliche Stille.

Zurück zu 2019

Dieses Gebäude stammt aus 1962, als ein neues Terminal gebaut wurde.

Die Fluglotsen zogen 2013 in einen neuen Tower.

Ich habe als Kind den Flughafen besucht. Die schönen Aussichtsterrassen wurden in den 70er Jahren geschlossen.

Nach der Uni habe ich am Flughafen Manchester gearbeitet und zwar am Informationsschalter. Es war ein spannender Job.

Im Laufe der Jahre wurde das Terminal erweitert.

Die Architektur des Radisson Blu Hotel passt sehr gut in einen Flughafen. Die Business Class Lounge bietet eine großartige Aussicht über das Vorfeld. Hinter der Hecke steht eine Boeing 787 Dreamliner der Ethiopian Airlines.

Das ist „The Station“, die von Zügen, Straßenbahnen und Bussen genutzt wird. Im „Skylink“ gibt es Fahrsteige, die nicht immer funktionieren!

Das Parken ist am Flughafen Manchester ziemlich teuer. Am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ankommen, beziehungsweise die kostenlose Drop Off Area nutzen.

Das Terminal 2 wird ausgebaut. Die Fertigstellung ist für 2020 geplant. Als ich hier arbeitete, gab es nur leere Felder hier.

Direkt neben dem Flughafen befindet sich ein altes Fachwerkhaus.

Auf dem Weg zum Cargocenter habe ich dieses handgemachte Straßenschild gesehen.

SLOW SLIPPY BEND
(Schleudergefahr an der Kurve)
„Slippery“ heißt im Manchester Dialekt „slippy“.

Wir sind am World Freight Terminal. Das ist der neue Tower.

Der „Romper“ Pub ist unter dem Flughafenpersonal sehr beliebt.

Der Flughafen wurde nach dem benachbarten Dorf „Ringway“ benannt. Es ist komisch, dass der uralte Name „Ringway“ wie das Wort „runway klingt“.

Am „Runway Visitor Park“ kann man die Flugzeuge ansehen. Der Eintritt ist für Radfahrer und Fußgänger kostenlos.

Die größte Attraktion hier ist die Concorde. Man kann eine Concorde-Tour auf der Website buchen.

Hier ist mein Foto der Concorde am 22. Oktober 2003 nach ihrem letzten Flug.

An Sonntagen kommen Familien hierher.

Über dem Lautsprecher gibt es sogar einen laufenden Kommentar.

Wir fahren jetzt weiter die „A538“ entlang und passieren eine nagelneue Tankstelle.

Mein erstes Auto war ein Triumph Spitfire. An genau dieser Stelle ging mir einmal das Benzin aus!

Wir befinden uns zwischen den beiden Tunneln. Der neue Tunnel verläuft unter der zweiten Start- und Landebahn – „23L/05R“ two three left zero five right.

An diesem Kreisverkehr biegen wir links ab.

Vor 20 Jahren protestierten Umweltaktivisten in den Bäumen und unter der Erde gegen den Bau der zweiten Start- und Landebahn.

Wir können durch das Grundstück „Styal“ der National Trust weiterfahren.

Der Flughafen liegt direkt hinter den Bäumen.

Wir rollen auf dem Schotterweg am südlichen Rand des Flughafens entlang.

Hier können wir anhalten, und von einem kleinen Hügel aus die Flugzeuge beobachten.

Hier einige Archivfotos. Die BMI A330. BMI hat 2019 den Flugbetrieb eingestellt. Hier eine American Airlines Boeing 767 in der alten Lackierung…

…und das ist die neue Lackierung. Thomas Cook Airlines ging im September 2019 in Konkurs. Majestätisch rollt die ‘Queen of the Skies‘ die Königin der Lüfte, zur Startbahn.

Virgin Atlantic hat im Mai 2020 ihre letzten Boeing 747 ausgeflottet.

Die Emirates Airbus A380 ist eine große Attraktion.

Dieser Bereich ist nicht offiziell als Spotter-Point vom National Trust genehmigt.

Hier führt die „Altrincham Road“ weiter in Richtung Osten. Auf beiden Seiten sind Häuser und Bauernhöfe.

Und hier beim Sonnenuntergang finden wir eine Pferdekoppel. Der Flughafen liegt direkt dahinter.

Der Akku hat noch Strom, also fahren wir weiter. Hier links sehen wir die Flugzeugattrappe der Flughafenfeuerwehr.

Am Ende dieser Straße biegen wir links in die „Styal Road“ ab und bald sind wir wieder an Ausgangspunkt. Wir haben eine Strecke von 7,2 Meilen oder 12 km zurückgelegt.

Das Video wurde mit dem iPhone aufgenommen und bearbeitet. Ich habe auch eine Panasonic TZ70 verwendet.

Zum Schluss ein Sonnenuntergang über der „A555“ , den ich vor ein paar Wochen aufgenommen habe.

Das Video wurde im Mai 2019 erstellt, mit zusätzlichem Material aus Mai 2020.

Leider ist mein E-Bike kaputt gegangen und ich musste ihn in Rente schicken.

Aber ich habe jetzt ein neues Fahrrad und zwar ein Brompton B75! Es ist fantastisch!

Also, welchen Effekt wird die Corona-Krise haben auf den Luftfahrtindustrie? Schwierige Frage.

Das ist schwer zu sagen.

Jedenfalls danke fürs Zuschauen, Zuhören und Lesen und bis bald!

Filed Under: Aviation, AVZINE-DE, Manchester Tagged With: Manchester

Bauboom in Manchester

2020-11-29 By Aidan O'Rourke

In Manchester herrscht seit einigen Jahren ein regelrechter Bauboom. In vielen Teilen der Stadt entstehen neue Gebäude. Überall sieht man Kräne. An jeder Ecke hört man Presslufthämmer, Motorsägen und Bohrmaschinen.

Aus der Ferne, zum Beispiel vom Flughafen aus, etwa 13 Kilometer im Süden, sehen die neuen Türme vom Deansgate Square tatsächlich wie ein kleines Manhattan aus. Die Form der engen Wohntürme erinnert mich stark an die Twin Towers von New York. In Manchester herrscht seit einigen Jahren ein regelrechter Bauboom. In vielen Teilen der Stadt entstehen neue Gebäude. Überall sieht man Kräne. An jeder Ecke hört man Presslufthämmer, Motorsägen und Bohrmaschinen.

Aus der Ferne, zum Beispiel vom Flughafen aus, etwa 13 Kilometer im Süden, sehen die neuen Türme vom Deansgate Square tatsächlich wie ein kleines Manhattan aus. Die Form der engen Wohntürme erinnert mich stark an die Twin Towers von New York. In Manchester herrscht seit einigen Jahren ein regelrechter Bauboom. In vielen Teilen der Stadt entstehen neue Gebäude. Überall sieht man Kräne. An jeder Ecke hört man Presslufthämmer, Motorsägen und Bohrmaschinen.

Aus der Ferne, zum Beispiel vom Flughafen aus, etwa 13 Kilometer im Süden, sehen die neuen Türme vom Deansgate Square tatsächlich wie ein kleines Manhattan aus. Die Form der engen Wohntürme erinnert mich stark an die Twin Towers von New York.

Twin Towers + Deansgate Towers - sketch by Aidan O'Rourke

Hatten die Designer diese Idee im Kopf, als sie die ersten Umrisse auf der Rückseite eines Briefumschlages machten? Das möchte ich herausfinden!

Auf brachliegendem Gelände entstehen neue Stadtviertel, Gewerbeprojekte, Bürogebäude mit Coworking-Flächen, Apartmenthäuser, Parkhäuser, Geschäfte, Cafes, Restaurants, Gärten und Infrastruktur wie Zugangsstraßen, Fußwege und Fußgängerbrücken.

Laut Office of National Statistics lag 2018 die Bautätigkeit in Manchester zehnmal so hoch wie der nationale Durchschnittswert.

In Manchester sind die Bauregeln anders als in anderen britischen Großstädten. Es gibt keine Höhenbegrenzungen. Das Planungbüro der Stadt lässt den Projektenwicklern freien Spielraum.

Vor allem wird eine Vielzahl neuer Hochhäuser die Skyline der Stadt prägen. In den sechziger Jahren bekam Manchester den CIS Tower und ein paar andere Hochhäuser. In den 80er und 90er Jahren lag die Entwicklung der Stadt im Dornröschenschlaf.

Die IRA-Bombe vom 15. Juni 1996 zerstörte ein ganzes Stadtviertel. Glücklicherweise wurden keine Menschen getötet, obwohl ungefähr 200 verletzt wurden.

In den Jahren danach wurde ein großer Teil der Innenstadt wieder aufgebaut. Leider gingen in dieser Zeit einige historische Gebäude verloren. Sie gerieten bald in Vergessenheit und die Umgestaltung der Stadt ging weiter.

Im Jahre 2006 wurde der Beetham Tower zum höchsten Gebäude der Stadt

Nun folgen mehrere Bauprojekte, die die Höhe des Beetham Towers weit übertreffen werden.

So wird Manchester zu ‘Manc-hattan’, obwohl seine neue Wolkenkratzer viel kleiner sind als die von New York! Manc-topia heißt ein BBC-Dokumentar, der einen Einblick hinter die Kulissen auf die neuen ‘Macher von Manchester’ gibt.

Die meisten Gewerbeprojekte werden am Rand der Innenstadt auf brachliegenden Flächen gebaut. Einst standen hier Fabriken und Industriegebäude, die abgerissen wurden. Diese Flächen wurden meistens als Parkplätze genutzt, bis vor einigen Jahren der Bauboom einsetzte.

Es gibt mehrere ‘Hotspots’, wo neue Bauprojekte in die Höhe wachsen.

Das spektakulärste Beispiel befindet sich etwas südlich der Stadtmitte.
.
Der Deansgate Square besteht aus vier Hochhäusern unterschiedlicher Höhe mit Eigentumswohnungen ab 259.000 Pfund (ca. 280.000 Euro). Im Jahre 2018 wurde der South Tower mit 201 Metern und 65 Stockwerken zum höchsten Gebäude in Manchester. Entwickelt wird das Projekt vom Unternehmen Renaker.

Oxford Road BBC site 2006 + 2020

Auf dem ehemaligen Gelände der BBC an der Oxford Road entsteht Circle Square, ein neues Stadtviertel mit Apartmenthäusern, Wohnflächen für Studenten und Berufstätige, Arbeitsflächen und einen neuen Stadtpark.

Das neue Projekt kontrastiert mit dem alten sechsstöckigen BBC-Gebäude. Hier haben die Türme ungefähr zehn bis fünfzehn Stockwerke. Bauentwicker sind Bruntwood und Vita.

Als kritischer Architekturfan finde ich die Gebäude mit ihren dunklen Farben und massiven Formen nicht besonders attraktiv. Ich warte aber, bis sie fertig sind, bevor ich ich mir eine endgültige Meinung bilde.

Es gibt viele weitere Projekte, hier nenne ich noch ein paar Beispiele:

Das Mayfield Depot, wo aus einem ehemaligen Bahnhofsgebäude und seinem Umfeld ein neues Stadtviertel entstehen wird.

An der Ostseite der Stadtmitte werden weitere Apartmentgebäude neben dem Ashton Canal und der neuen Marina gebaut.

Leider wurde der Umbau der ehemaligen Ancoats Dispensary gestoppt. Ein Antrag an den Heritage Lottery Fund wurde abgelehnt. Im Moment steht das Renovierungsprojekt auf Eis.

Ich finde es eine Schande, dass Summen in Millionenhöhe für Bauprojekte in Ancoats ausgegeben werden, während dieses wichtige und historische Gebäude leer und baufällig dasteht.

Meiner Meinung nach sollten die Bauentwickler einen Teil ihres Gewinns nutzen, um dieses Projekt endlich umzusetzen.

Und jetzt noch ein paar neue Projekte:

Die ‘Blade’ und ‘Cylinder’ Türme in der Nähe von Deansgate South werden 855 Apartments anbieten.

Mehrere neue Projekte bieten ausschließlich Mietwohnungen, dazu Einrichtungen wie Fitnesszentrum, Restaurants und kommunale Flächen. Ein Gesuch für die Südseite des Stadtzentrums ist schon eingereicht.

Angel Gardens auf der Nordseite der Stadtmitte ist seit einiger Zeit fertig. Hier gibt es Studioapartments ab 1000 Pfund pro Monat. Dazu stehen ein Fitnesszentrum, ein Kino, Arbeitsräume, eine Bibliothek, ein Bewohnerverein und andere Einrichtungen zur Verfügung.

Bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiges Thema. Manchester ist eine Stadt von Kontrasten. Hier begegnet man Menschen aus allen Einkommensschichten, vom Obdachlosen bis hin zum Millionär. Leider bieten viele der neuen Projekte wenig oder überhaupt keine bezahlbare Wohnungen an.

Das größte und markanteste Projekt ist wahrscheinlich Trinity Islands. Es wurde 2017 genehmigt und wird am Südwestrand der Stadtmitte auf einem ehemaligen Parkplatz neben dem Fluss Irwell entstehen.

Das Projekt bietet fast 1400 Appartements und besteht aus fünf Türmen. Der größte, Tower X mit 67 Stockwerken wird eine Höhe von 213 Metern erreichen. So wird er zum höchsten Gebäude von Greater Manchester und das höchste in Großbritannien außerhalb von London werden.

„Ein vertikales Dorf mit Gärten und Gemeinschaftsflächen in der Höhe” – so wird das Projekt in Werbeprospekten beschrieben. Bezahlbare Wohnungen für Arbeiter in der Stadtmitte sollen auch dabei sein. Es freut mich zu hören, dass das Projekt eine öffentliche Aussichtsplattform anbieten wird.

Deansgate Square towers seen from Manchester Airport

Wie wird also das neue Manchester aussehen? Werden alle Einkommensgruppen auch Anteil daran haben? Wird das neue ‘Manc-hattan’ ein Ort sein, wo man bleiben möchte, oder werden die Leute später in die Vorstädte ziehen, um in einem Haus zu wohnen? Wie lange wird der Bauboom noch anhalten? Welchen Effekt wird die Corona-Krise auf die Stadtentwicklung von Manchester haben?

Das sind Fragen, für die ich noch keine Antwort habe, aber ich werde aus der Ferne die Entwicklung von Manc-hattan weiter beobachten.

Filed Under: Architecture, AVZINE-DE, Manchester Tagged With: Bau, Bauboom, Geschichte von Manchester, Großbritannien, Immobilien in Manchester, kommerzielle Bauprojekte, moderne architektur in Manchester, Nordwestengland, Probleme von hohen Gebäuden, Städteplanung, Wohntürme

Der walisische Einfluss in Liverpool, der Scouse-Dialekt und die “Welsh Streets”

2020-10-08 By Aidan O'Rourke

Artikel und Videopodcast in deutscher und englischer Sprache

Es gibt viele Verbindungen zwischen Liverpool und Wales. Es wird gesagt, dass viele Menschen in Nordwales Liverpool als ihre Hauptstadt ansehen, nicht Cardiff. Der walisische Dialekt hat den Liverpooler Dialekt beeinflusst. Die Grenze zu Wales liegt nur 20 Kilometer von Birkenhead entfernt. Man kann die Hügel in Wales von vielen Teilen der Stadt sehen, auch von Toxteth im Süden.

Aussicht in Richtung Clwydian Hills von Liverpool Everton Park aus

Der Blick von der A55 in Flintshire, Nord-Wales auf die Region Liverpool ist großartig.

Einwanderer aus Wales begannen im frühen 18. Jahrhundert nach Liverpool zu kommen.

Im Jahre 1813 lebten ungefähr 8000 Menschen walisischer Herkunft in Liverpool, etwa 10 Prozent der Einwohner.

Sie gründeten Gemeinden überall in der Stadt. Walisisch war dort die dominierende Sprache.

Wie in anderen britischen Städten gibt es Straßen, die nach Orten in Wales benannt sind, zum Beispiel Denbigh Road in Walton und Barmouth Way in Vauxhall.

Das wichtigste Symbol des walisischen Einflusses in Liverpool ist jedoch das Viertel der Welsh Streets in Toxteth, in der Nähe des Princes Park. Sie liegt ungefähr 10 Minuten mit dem Bus südlich des Stadtzentrums.

Die Straßen sind nach Ortsnamen in Wales benannt. Ich versuche sie auf walisische Art zu sagen: Die Wynnstay Street, die Voelas Street, die Rhiwlas Street, die Powis Street, die Madryn Street, die Kinmel Street, die Gwydir Street, die Pengwern Srteet, die Treborth Street, die Dovey Street, die Teilo Street und die Elwy Street.

Diese Straßen wurden im 19. Jahrhundert von walisischen Bauarbeitern gebaut. Die Häuser wurden vom walisischen Architekten Richard Owens entworfen, der auch viele Reihenhäuser in Liverpool, sowie Kirchen in Nordwales entwarf.

9 Madryn Street before 06.05.2018 renovation

9 Madryn Street 06.05.2018 vor der Sanierung

Im Laufe der Jahre ist das Viertel heruntergekommen. In den 2000er Jahren gab es Pläne, die Welsh Streets komplett abzureißen, auch das Haus, in dem Ringo Starr geboren wurde, Madryn Street 9.

Die Anwohner waren generell für die Sanierung und nicht für den Abriss, aber die Häuser wurden geräumt und für den Abbruch vorbereitet.

Die Beatles-Touren haben die Madryn Street weiterbesucht. Die Fans schrieben Mitteilungen an die Fassade des kleinen Hauses.

Die Organisationen SAVE Britain’s Heritage und der National Trust setzten sich für die Renovierung des Viertels ein, insbesondere wegen seiner Bedeutung in der Geschichte der Beatles.

Ein neuer Plan wurde von Placefirst ausgearbeitet. Placefirst ist ein in Manchester ansässiges Unternehmen, das Mietwohnungen entwirft, baut und renoviert. Rund drei Viertel der Häuser in den Welsh Streets wurden erhalten und renoviert. Heute sieht das alte Haus von Ringo Starr fast neu aus.

Im Oktober 2019 wurde die Umgestaltung der Welsh Streets durch Placefirst zum besten Wohnprojekt Großbritanniens im Wettbewerb der Royal Institution of Chartered Surveyors ernannt.

Der walisische Einfluss in Liverpool nahm im 20. Jahrhundert ab. Laut der Volkszählung von 2001 sind nur 1,17% der Bevölkerung in Wales geboren, aber es gibt noch viele andere Menschen, die walisische Vorfahren haben.

Für mich ist der Dialekt von Liverpool, der sogenannte Scouse, der deutlichste Beweis für den walisischen Einfluss in Liverpool. Seine Auf- und Ab-Intonation erinnert an den walisischen Dialekt auf Englisch oder an die walisische Sprache selbst. Beim Scouse-Dialekt können wir den Einfluss der walisischen Einwanderer aus vergangenen Jahrhunderten tatsächlich hören.

Es gibt auch einen irischen Einfluss auf den Scouse, aber das ist eine andere Geschichte.

Der Schutzpatron von Wales ist Sankt David oder Dewi Sant auf Walisisch. Der Tag des Heiligen David wird jedes Jahr am 1. März in Liverpool, in Wales und auf der ganzen Welt gefeiert.

Sunset over the Mersey from the Albert Dock 28.08.2020

Filed Under: Architecture, AVZINE-DE, D-List, German, Liverpool Tagged With: Abriss in Liverpool, Geschichte von Liverpool, Liverpool, Scouse Dialekt, Wales, walisische Einwanderer, walisische Sprache, Wohnprojekte Liverpool

Die erstaunliche Geschichte vom Flughafen Gander- ein Videopodcast

2020-09-25 By Aidan O'Rourke

Artikel und Videopodcast in deutscher und englischer Sprache

ENGLISCHE VERSION

Warum wurde der einst größte Flughafen der Welt mitten in einer Wildnis gebaut?

Die Antwort ist ganz einfach.

Gander International Airport befindet sich auf der Insel Neufundland im Nordosten von Kanada.

Der Flughafen wurde in den 30er Jahren nördlich des Gander Lake gebaut, ungefähr 60 km westlich der Küste, die oft in Nebel liegt. Dort gab es auch eine Eisenbahnlinie.

Die Reichweite der damaligen Maschinen war für Direktflüge zwischen Europa und Nordamerika nicht genug. Sie mussten einen Zwischenstopp einlegen und auftanken. Gander und auch der irische Flughafen Shannon wurden zu wichtigen Sprungbrettern über den Atlantik.

Beide Flughäfen liegen auf der Route zwischen Nordwesteuropa und Nordostamerika. Es war die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Kontinenten.

Die Bauarbeiten begannen im Juni 1936. Damals war Neufundland ein selbstverwaltetes britisches Dominion. Die Stadt Gander entstand als Wohnort für die Bauleute und die Flughafenmitarbeiter.

Das erste Flugzeug landete am 11. Januar 1938. Im November des gleichen Jahres wurde der Betrieb aufgenommen. Vier gepflasterte Flugpisten wurden gebaut, die längste mit Namen 03/21, mit einer Länge von 10.200 Fuß oder 3109 Metern. Gander wurde schnell nach seiner Eröffnung zum größten Flughafen der Welt.

Im Zweiten Weltkrieg war die Station Gander der Royal Canadian Air Force von großer strategischer Bedeutung. Am 10. November 1940 flogen sieben amerikanische Militärflugzeuge einen Testflug von Gander nach Belfast. Alle sieben Flugzeuge landeten dort ohne Probleme.

Danach flogen mehr als 20.000 Kampfflugzeuge von den USA mit einem Tankstopp in Gander nach Europa.

Nachschub wurde nach Großbritannien und an die europäische Front gebracht.

Ungefähr 20.000 Menschen der US-Air Force lebten rund um die Flugbasis.

Nach dem Krieg wurden die Lokalbehörden für den Flughafen wieder zuständig.

Es dauerte nicht lange, bis der zivile Flugverkehr aufgenommen wurde.

Damals war das Fliegen riskant. Die strengen Sicherheitsstandards von heute gab es nicht. Trotz der Risiken wollten immer mehr Leute fliegen. Bald machten die großen Propellermaschinen von BOAC, Pan Am und TWA den Flug über den Atlantik.

Damals konnte die Reise von London nach New York bis zu 18 Stunden dauern.

Gander wurde zum Knotenpunkt der kommerziellen Luftfahrt „Crossroads of the World“ – „Kreuzung der Welt“ war der Slogan.

In den 50er Jahren landeten und starteten jährlich am Flughafen Gander 13.000 Flugzeuge, bzw. 250.000 Passagiere.

Die Fluggäste waren zu dieser Zeit oft Privilegierte, Filmstars und führende Politiker. In den Boomjahren kamen die Schönen und Berühmten in die improvisierte Abflughalle, tranken Cocktails und wurden fotografiert. Clark Gable, Marilyn Monroe, John Wayne, Elizabeth Taylor und Winston Churchill waren Besucher in Gander.

Am 29. Juni 1959 wurde ein neues Terminal von der Queen eröffnet, aber die Boomjahre sollten bald enden. Die DC4, Stratocruiser und Constellations der vierziger und fünfziger Jahre wurden schnell überholt.

Die Boeing 707 revolutionierte den transatlantischen Flugverkehr.

Diese Düsenmaschine hatte eine Reichweite von 8000 Kilometern und konnte den Atlantik direkt von London nach New York in nur acht Stunden zurücklegen.

So nahm das Verkehrsaufkommen von Gander in den sechziger Jahren schnell ab, aber der Flughafen war für militärische Zwecke noch wichtig.

1964 wurde Jack James Geschäftsführer des Flughafens. Nicht nur arbeitete er hier, er wohnte hier. Der Flughafen war sein Leben. Er widmete sich dem kommerziellen Erfolg von Gander.

In den späten sechziger Jahren zielte er auf die Ostblockstaaten. Ihre Tupolews und Iljuschins verbrauchten zu viel Treibstoff für längere Flüge.

Sie flogen regelmäßig zum kommunistischen Kuba hin und zurück. Die Flugzeuge der Aeroflot und der DDR-Fluggesellschaft Interflug wurden zu regelmäßigen Besuchern in Gander.

Aeroflot kam mit ungefähr 60 Flügen pro Woche. Die Crews wurden in Gander stationiert. Die Ostblock-Airlines eröffneten Büros am Flughafen oder in Gander.

Ostblock-Staatschefs wie Breschnew und Honecker wurden vom Flughafendirektor persönlich begrüßt. Fidel Castro erlebte in Gander sein erstes Winterwunderland als er als Gast der Flughafendirektion im Schnee auf einem Schlitten rodelte.

Die kommunistischen Machthaber waren die neuen Privilegierten am Flughafen, aber ihre Untertanen sahen hier eine Fluchtmöglichkeit.

Nach dem Landen kamen die Passagiere immer ins Terminal, während das Flugzeug aufgetankt wurde. Der Warteraum gehörte offiziell nicht zu Kanada, aber wenn ein Reisender in Kanada bleiben wollte, war es möglich.

Man konnte zu einem Mitglied des Sicherheitspersonals gehen und einfach die Worte ‘Save me’ sagen. Das bedeutete, dass die Person um politisches Asyl bitten wollte. Ab diesem Moment wurden sie von den kanadischen Behörden übernommen. Die Sicherheitspolizisten des jeweiligen kommunistischen Landes konnten nichts tun.

Im Dokumentarfilm „Gander, der Flughafen am Ende der Welt“, von Roland May erzählt Wolfgang Jörn aus Neubukow in der DDR, wie er und seine damalige Freundin von Berlin-Schönefeld nach Kuba flogen. Sie hatten sich aber schon vorher entschieden, nicht mehr in ihre sozialistische Heimat zurückzukehren.

Er beschreibt, wie er auf dem Rückweg aus der Interflug-Maschine in Gander ausstieg und in den Wartesaal kam. Er hatte seine Tasche vom Flugzeug mitgebracht. Seine Freundin ging zum Sicherheitsbeamten und sagte ‘Save me’.

Glücklicherweise waren er und seine Freundin erfolgreich. Er lebt noch in der Nähe von Toronto und im Jahre 2018 ging er zum ersten Mal seit 30 Jahren zu seiner Heimatstadt zurück.

Als am Anfang der 90er Jahre das Ende des Kommunismus kam, mussten die Ostblock-Airlines ihre Büros schließen. Es war für die Mitarbeiter auf beiden Seiten eine traurige Zeit.

Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel. Das wissen wir schon. Das letzte schwere Flugzeugunglück in der Nähe von Gander ereignete sich in den 1980er Jahren.

Eine gecharterte Douglas DC-8 der Arrow Air machte am 12. Dezember 1985 einen Tankstopp in Gander. Sie brachte US-Soldaten der Sinai-Friedenstruppe nach Fort Campbell, Kentucky. Nach dem Start kam es zu einem Strömungsabriss und das Flugzeug stürzte ab. Alle 256 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Vermutliche Ursache: Eis auf den Tragflächen.

Es gab zwei andere schwere Flugzeugunglücke in der Nähe von Gander: Eine tschechoslowakische IL-18 im Jahre 1968 und eine DC4 der Sabena, 1946.

In den 1990er Jahren kamen immer weniger internationale Airlines zum Flughafen Gander. Seine Zukunft schien unsicher, bis im Nordosten der USA eine unvorstellbare Tragödie eine Krise auslöste.

Am 11. September 2001 wurden nach den Terroranschlägen 39 Flugzeuge nach Gander umgeleitet. 6122 Fluggäste und 473 Crewmitglieder waren dort gestrandet und mussten viele Stunden im Flugzeug warten.

Dann wurden die Passagiere von den ungefähr 10.000 Bewohnern der Stadt Gander aufgenommen. Sie wurden wie Familienmitglieder behandelt. Die Gäste und ihre Gastgeber wurden zu engen Freunden. Als es Zeit war weiterzufliegen, nahmen viele mit Tränen Abschied.

Als Würdigung dazu nannte die Lufthansa 2002 ihren neuen Airbus A340 „Gander/Halifax“.

Heutzutage landen nicht viele Flugzeuge in Gander, aber 10.000 Meter in der Höhe überfliegen an einem normalen Tag etwa 1500 Flugzeuge Neufundland.

Das Kontrollzentrum der kanadischen Flugsicherung für Kanada und den Nordatlantik, Nav Canada, befindet sich nicht weit vom Flughafen und ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Gander International Airport ist heute ein Flughafen für kleine Passagierflugzeuge, Privatjets, für einige regionale Airlines, für Frachtflugzeuge und Militärmaschinen.

Es befindet sich hier eine wichtige Flugschule, Gander Flight Training. Sie geht auf das Jahr 1992 zurück, als der Gründer Patrick White eine Cessna 150 kaufte und als Flugtrainer begann.

Heute bietet die Schule eine breite Palette von Flugkursen. Studenten kommen aus Kanada und aus dem Ausland um hier ihre Pilotenausbildung zu machen.

Mit seiner langen Tradition im Luftverkehr beweist Gander seine Leidenschaft für das Fliegen.

Die Menschen hier sind von Flugzeugen und vom Fliegen fasziniert.

Das macht Gander zu einem idealen Ort für Flugtraining. Neufundland ist ein kalter und manchmal nasser Ort mit Schnee, Eis und Wind. Viele Leute weltweit sagen, wenn man hier das Fliegen lernt, kann man überall auf der Welt fliegen.

Aber der Flughafen Gander hat, wie sein Schwesterflughafen Shannon, auch eine wichtige Rolle als Notlandeplatz für Flugzeuge, die über dem Atlantik in Schwierigkeiten geraten.

Das Coronavirus brachte 2020 neue Herausforderungen für Gander und alle anderen Flughäfen. Gander International Airport hat in der Vergangenheit schon viele Höhen und Tiefen erlebt.

Hoffentlich bleibt die Existenz dieses historischen Flughafens auch in der Zukunft sicher.

CLICK TO TO GO TO THE GERMAN VERSION

Filed Under: Aviation, AVZINE-DE Tagged With: avz, Flughafen, Luftfahrtgeschichte

Die Bayreuther Festspiele und das Glyndebourne Festival ein Videopodcast

2020-09-10 By Aidan O'Rourke

The Audiovisual Magazine masthead

Artikel und Videopodcast in deutscher und englischer Sprache

ENGLISH VERSION

Es geht in diesem Beitrag um zwei Musik-Events in Europa: Bayreuth und Glyndebourne.

Beide Festivals sind Familienbetriebe und finden jedes Jahr statt.

Auf dem ‘Grünen Hügel’ in Bayreuth gibt es seit 1876 die Bayreuther Festspiele.

Auf dem Spielplan stehen die letzten zehn Opern von Richard Wagner. Ab und zu wird auch Beethovens Neunte Sinfonie gespielt.

Die Festspiele laufen von Ende Juli bis Ende August. Die Aufführungen beginnen generell um 16:00 Uhr und enden gegen 22:00 Uhr.

Es gibt zwei Pausen von je einer Stunde. In dieser Zeit können die Gäste die Gastronomie ausprobieren oder im schönen Garten spazieren gehen.

Zu den Premieren kommen Prominente wie der Bundespräsident, der bayerische Ministerpräsident und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Richard Wagner wurde 1813 in Leipzig geboren. Seine Werke hatten einen großen Einfluss auf die europäische Musik. Er wählte die Stadt Bayreuth für seine Vision: Ein Festspielhaus mit einmaligem Design und besonderer Akustik. Dort sollen nur seine Werke gespielt werden.

Die Finanzierung der Festspiele erfolgte durch Patronatsscheine. König Ludwig II von Bayern bot einen Kredit an.

Die ersten Festspiele begannen am 13. August 1876 mit dem kompletten Ring des Nibelungen.

Wagner starb 1883 in Venedig. Seine Witwe Cosima führte ab 1886 Regie.

Am Anfang gab es finanzielle Probleme, aber die Lage wurde im Laufe der Jahre besser.

1908 gab Cosima ihrem Sohn Siegfried Wagner die Leitung der Festspiele. Seine Frau war die in London geborene Winifred Wagner.

Prominente Gäste zu dieser Zeit waren Thomas Mann, Igor Strawinsky und William Somerset Maugham.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden wieder Patronatsscheine verkauft.

1930 starb Siegfried Wagner im Alter von 61 und Winifred übernahm die Leitung der Festspiele.

Sie war eine Freundin Adolf Hitlers und nach 1933 bekamen die Festspiele staatliche Finanzierung.

Später wurden sie vom NSDAP-Regime zu propagandistischen Zwecken missbraucht.

Nach dem Krieg übergab Winifred die Leitung an ihre Söhne Wieland und Wolfgang, Enkelkinder von Richard Wagner.

Seit 1950 finden die Festspiele jedes Jahr außer 2020 statt.

Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten, ist heute Leiterin.

Mit seiner glanzvollen Atmosphäre ist das Festival ein einmaliges Erlebnis. Besucher sagen, der Geist von Richard Wagner sei auf dem Grünen Hügel noch zu spüren.

Und jetzt gehen wir zu Glyndebourne in Südengland. Das Opernhaus entstand 1933 auf dem Grundstück von Glyndebourne House, einem Landhaus aus dem 16. Jahrhundert.

Gründer des Festivals war John Christie, ein reicher Landbesitzer und Musikfreund.
1931 heiratete er die kanadische Sopranistin Audrey Mildmay. Zusammen besuchten sie die Salzburger und Bayreuther Festspiele.

Sie planten ein eigenes Festival mit Schwerpunkt im Mozart-Repertoire.

Zu dieser Zeit kamen der Dirigent Fritz Busch aus Dresden und Carl Ebert, Intendant der Städtischen Oper Berlin, nach England.

Beide waren gegen die Vertreibung von jüdischen Musikern und mussten deshalb Deutschland verlassen. Dazu kam aus Österreich der Operndirektor Rudolf Bing, der aus einer jüdischen Familie stammte.

Zusammen mit John Christie gründeten sie 1934 die Glyndebourne Festival Opera.
Das erste Festival wurde am 28. Mai 1934 mit Mozarts Hochzeit des Figaro und Così fan tutte eröffnet.

Es war ein großer Erfolg.

In den Kriegsjahren gab es kein Festival.

Nach dem Tod von John Christie 1962 übernahm sein Sohn George und ab 2000 dessen Sohn Gus die Leitung des Festivals.

Zwischen 1992 und 1994 wurde ein neues Opernhaus mit 1200 Sitzplätzen gebaut. Architekt war Michael Hopkins.

Man sagt, Glyndebourne sei ein Musikerlebnis britischer Art. Die Opernfreunde nutzen die langen Pausen traditionell für ein Picknick im Park, wo es schöne Aussichten auf die Landschaft von Sussex gibt.

Erst im Jahre 2003 wurde zum ersten Mal eine Wagner-Oper aufgeführt, nämlich Tristan und Isolde.

Es war die ursprüngliche Idee des Gründers John Christie, ein britisches Bayreuth zu errichten.

Ob in England oder Deutschland: Die klassische Musik gehört zu Europa und der Welt.

Bayreuth und Glyndebourne sind schöne Beispiele der europäischen kulturellen Zusammenarbeit.

Filed Under: About Music, AVZINE-DE, German

Der Abschied von Liverpool aufgrund des Brexits – Musikvideo und Interview mit Zinney Sonnenberg

2020-07-12 By Aidan O'Rourke Leave a Comment

Im Juli 2020 habe ich eine Dia-Show für ein Video des Sängers Zinney Sonnenberg gemacht. Das Video erschien am 04.07.2020 im Global-Liverpool-Facebook-Event. Der Song ‘Liverhearts – Where can I find me another river’ handelt von der Liebe des Künstlers zu seiner Wahlheimat Liverpool und den Schmerz, sie verlassen zu müssen. Hier präsentiere ich das Slide-Show-Video mit meinen Fotos sowie das Transkript des Interviews.

Geschrieben von Aidan O’Rourke | Sonntag den zwölften Juli 2020

ENGLISCHE VERSION | DEUTSCHE VERSION.

Für das Video habe ich ungefähr fünfzig meiner Fotos von Liverpool ausgewählt. Ich wollte mehr über Zinney Sonnenberg herausfinden, also habe ich mit ihm ein Interview per Zoom geführt. Das Audio und das Transkript erscheinen hier auf Deutsch sowie auf Englisch.

Aidan O’Rourke Productions · Der Abschied von Liverpool wegen dem Brexit – Interview mit Zinney Sonnenberg
Interview-Transkript

Guten Tag! Zuerst möchte ich fragen: Wie ist dein Name? Woher kommst du und wo wohnst du jetzt?

Mein Name ist Gerd Zinsmeister. Mein Künstlername ist Zinney Sonnenberg. Ich komme ursprünglich aus dem Saarland. Es ist an der Dreiländerecke Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Seit einem Jahr wohne ich in Bayern, in Dachau, bekannt durch das Konzentrationslager in Dachau.

Okay, und was machst du von Beruf?
Ich bin Musiker von Beruf und arbeite in der Dachauer Musikschule als Musiklehrer und unterrichte Gitarre, Klavier und Gesang. Ansonsten nehme ich Platten auf und spiele live in Deutschland, England und Holland.

Was für Musik spielst du?

Meine Musik könnte man als Folk-Musik mit Einflüssen von Pop und Rock und Worldmusic beschreiben.

Und wie lange warst du in Liverpool?
Ich habe 21 Jahre in Liverpool gewohnt.

Wann und warum bist du nach Liverpool gezogen?
Ich bin am 10. August 1998 mit meiner Frau und meiner dreijährigen Tochter nach Liverpool gezogen, um einen Kurs an dem Liverpool Institut für Performing Arts zu machen.

Was waren deine frühen Eindrücke von Liverpool?
Ich hatte mich sofort in Liverpool verliebt, eine tolle Stadt mit netten, weltoffenen Menschen, ein ganz besonderes Licht, ein reges Nachtleben und ein ganz besonderer Dialekt, an den ich mich erst gewöhnen musste.

Wo habt ihr gewohnt?
In den ersten drei Jahren wohnten wir in Toxteth in der Pengwern Street, hinter der Saint-Silas-Schule in dem Walisischen Viertel. Unser Haus war das zweitletzte Hause am Ende der Straße mit Blick auf den Schulhof von der Saint-Silas-Schule. Später haben wir vierzehn Jahre lang in Aigburth gewohnt.

Warum bist du in Liverpool geblieben?
Nachdem mein Studium an der LIPA war beendet war, hatten wir uns gut akklimatisiert in Liverpool. Ich arbeitete als Krankenpfleger in einem Pflegeheim in der Mill Street in Toxteth.

Meine Frau machte einen Kurs am Arts College in der Myrtle Street. Unsere Tochter Zoe hatte an der Windsor School schon viele Freunde gemacht.

Wie ist Liverpool anders als andere Städte?
Als Hafenstadt beherbergt Liverpool Menschen aus vielen kulturellen Hintergründen. So waren in der Grundschulklasse meiner Tochter Kinder aus dreizehn verschiedenen Ländern.

Architektonisch ist die Innenstadt von Liverpool sehr kompakt. Der Fluss Mersey, der über Jahrzehnte die Lebensader von Liverpool war, prägt das Stadtbild.

Aber die herausragende Besonderheit ist die humorvolle, freundliche und weltoffene Mentalität der Scouser.

Was sind deine Top-10 Empfehlungen für Besucher?
Es gibt viele interessante Sehenswürdigkeiten in Liverpool und viele Dinge, die man tun kann.

Auf jeden Fall sollte man die Anthony-Gormley-Ausstellung ‘Another Place’ in Waterloo besuchen. Der Philharmonic ist der größte und prächtigste Pub in Liverpool. Außerdem sind die beiden Kathedralen, die von der Hope Street verbunden werden, sehr sehenswert.

Alle Museen in Liverpool sind kostenlos, und vor allem das Maritime Museum mit seiner Sklaverei-Abteilung, ist ein absolutes Muss für jeden Besucher. Das neue Museum an den Docks ist interaktiv und beschreibt die Geschichte von Liverpool. Im zweiten Stock hat man einen herrlichen Blick auf das Liver Building und die Flussmündung des Mersey.

Auf jeden Fall sollte man sich in das Nachtleben von Liverpool stürzen. Man sollte die verschiedenen Restaurants, Pubs, Clubs, Live-Music-Venues oder Comedy Clubs ein einfach mal besuchen.

Für Kunstinteressierte gibt es die Walker Art Gallery und die Tate am Albert Dock. Den Besuch des Palm Houses in Sefton Park kann man mit einem Glas Wein in der Lark Lane oder in der Penny Lane verbinden.

Für Fußballfans ist es ein absolutes Muss, einmal im Leben in Anfield You’ll Never Walk Alone zu hören.

Die Sonnenuntergänge in Liverpool sind einzigartig und so kann ich einen Spaziergang zwischen Aigburth und dem City Centre in Liverpool nur wärmstens empfehlen.

Was ist dein persönlicher Lieblingsort?
Mein Lieblingsort in Liverpool ist Otterspool Park. Der Spaziergang, der durch den Park führt und am Mersey endet ist ein wundervoller Spaziergang und ist deshalb sehr bedeutungsvoll für mich, weil ich da jeden Tag mit dem Hund spazieren war.

Kannst du deine Karriere auf der Musikszene in Liverpool beschreiben?
Ja, nach meinem Studium an der LIPA habe ich erst einmal gearbeitet, um mehr Aufnahmegeräte zu kaufen. So habe ich eine analoge Bandmaschine von den Christians gekauft und später einen Computer, mit dem ich aufnehmen konnte.

Zwischendurch bin ich immer wieder zu Open-Mike-Events gegangen, um dort zwei bis drei Lieder zu spielen. 2004 habe ich Jeff Davis von Probe Plus Records in Berlin auf einer Musikmesse kennengelernt.

2007 haben wir dann mit meiner Band unter dem Namen Sonnenberg mein erstes Album ‘Fishing In The Pool’ unter dem Probe-Plus-Label veröffentlicht.

Dann haben wir noch zwei weitere Alben ‘The End of the Rain’ und ‘Into The Light’ veröffentlicht.

Zwischen 2004 und 2018 war ich mit meiner Band oder auch solo in Skandinavien, Großbritannien, Deutschland und Holland auf Tour und habe als Vorgruppe von Half Man Half Biscuit in vor allem größere Venues in Großbritannien gespielt, wie zum Beispiel, das Shepherds Bush Theatre in London oder auch die Liverpool Academy.

Warum hast du dich entschieden, Liverpool zu verlassen?
Der Grund, Liverpool zu verlassen, war eindeutig der Brexit. Wir wollten nicht außerhalb der EU leben und in Großbritannien Bürger zweiter Klasse ohne Wahlrecht sein.

Wann hast du Liverpool verlassen und wohin in Deutschland bist du gegangen?
Wir haben Liverpool am 19. Juli, 2019 verlassen. Dann sind wir nach Bayern, nach Dachau gezogen.

Wann und warum hast du den Song ‘Where can I find me another river?’ geschrieben?
Das Lied ‘Liverhearts Another River’ habe ich 2018 geschrieben. Er soll meine Liebe zu Liverpool reflektieren, sowie den Schmerz und die Trauer, seine Wahlheimat verlassen zu müssen, weil es gesellschaftliche oder politische Umstände erforderlich machen.

Generell versucht man als Liedermacher oder Musiker seine Gefühle auszudrücken oder sich Luft zu verschaffen. In diesem Fall war es die Frustration über die politische Wende 2016, die einige meiner Lieder zwischen 2016 und 2019 beeinflussten

Vielen Dank! Es tut mir leid wegen dem Brexit, aber ich hoffe, du kannst irgendwann zurück nach Liverpool kommen.

Das hoffe ich auch!

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George Best 1946-2005 – deutsche Version geschrieben und gesprochen von Aidan O’Rourke

2020-06-20 By Aidan O'Rourke 1 Comment

die Audiovisuelle Zeitschrift - Titelkopf

GEORGE BEST 1946-2005

BITTE HIER KLICKEN, UM DIE ENGLISCHE VERSION ZU SEHEN.

Wenn wir an George Best denken, denken wir dann an seinen Fußball, oder an seinen Alkoholismus? Diese Frage haben sich viele Leute auch während seines allzu kurzen Lebens gestellt. Wie wird er in Erinnerung bleiben?

George Best wurde am 22. Mai 1946 in Belfast, Nordirland geboren. Sein Vater Dickie war Werftarbeiter, seine Mutter Annie ehemalige Hockeyspielerin. Sie haben presbyterianischen Hintergrund und wohnen im Wohnviertel Cregagh, Südost-Belfast, Burren Way Nummer 16.

Die Familie Best hat sechs Kinder und George ist ihr erstes Kind. In jeder freien Minute kickt er auf der Straße und auf dem benachbarten Sportplatz. Mit fünfzehn Jahren wird er vom Talentscout des Manchester United Bob Bishop entdeckt.

Sir Matt Busby statue MUFCDer Verein war auf der Suche nach neuem Talent, denn drei Jahre zuvor musste er einen schweren Schlag erleiden. Es geschah am Donnerstag den 6. Februar, 1958 am Flughafen München-Riem. Das Team hatte für den Europapokal gegen Roter Stern Belgrad gespielt und waren auf dem Rückweg nach Manchester.

Ihre Maschine, ein Airspeed Ambassador, machte zum Auftanken einen Zwischenstopp in München. Es schneite und war eisig kalt. Beim dritten Startversuch kam die Maschine von der Startbahn ab und explodierte. Die Hälfte der Mannschaft starb. Cheftrainer Matt Busby wurde schwer verletzt und schwebte in Lebensgefahr. Neun Mannschaftsmitglieder überlebten. Matt Busby erholte sich und begann ein neues Team aufzubauen.

1961 schreibt Talentscout Bob Bishop in einem Telegramm an Matt Busby: “Ich glaube, ich habe für Sie ein Genie entdeckt”. Best kommt nach Manchester, geht aber schon nach einem Tag wieder zurück nach Belfast. Er fühlt sich im weltberühmten Verein nicht wohl und hat Heimweh. Matt Busby schreibt an seinen Vater. Er spricht mit seinem Sohn, antwortet und Best kehrt nach Manchester zurück. Danach wird Busby zu einer Vaterfigur für ihn.

George wohnt in einem kleinen Haus in der Aycliffe Avenue, Chorlton, Süd-Manchester bei der Witwe Fullaway und ihrem Sohn Steve, einem Fan von Manchester United. Sie kümmert sich um ihn wie um ihren eigenen Sohn.

Bald werden seine Kameraden auf seine Talente aufmerksam. “Sensationell”, sagt Pat Crerand im BBC-Film von 2017 “aber auch ein sehr netter und ruhiger Junge”. Sein erster Einsatz ist am 14. September 1963 im Spiel gegen West Bromwich Albion.

Es ist das gemeinsame Ziel von Manchester United, den Europapokal zu gewinnen. 1966 spielt United gegen Benfica im Viertelfinale des Europapokals. Es steht 3 zu 2 vom Hinspiel. Nach dem Freistoß von Tony Dunne erzielt George Best mit einem Kopfstoß das erste Tor. Fünf Minuten später lässt er mehrere Benfica-Spieler aussteigen und trifft zum zweiten Mal. Manchester United gewinnt die Partie mit 5 zu 1 aber nicht den Pokal.

Im BBC-Dokumentar kommentiert Torwart Harry Gregg: “Der Abend, an dem George zu einer anderen Person wurde, war der Abend, an dem George zwei Tore gegen Benfica erzielte. An dem Abend wurde er zur Legende George Best.”

George Best wird zum ersten Fußball-Popstar mit extravagantem Lebensstil: Partys, teure Autos, Champagner, Glücksspiele, Frauen. Der Eigentümer von zwei Modeboutiquen tritt in Fernsehshows auf und wird ‘fünfter Beatle’ genannt.

Lissabon 1968, im Endspiel des europäischen Landesmeisterwettbewerbs gegen Benfica gelangt Best ein Treffer. United siegt mit 4:1. Best wird zum Fußballer des Jahres in Europa und in England gewählt.

Zehn Jahre nach der Luftkatastrophe hat Matt Busby sein Ziel erreicht. Mit 22 Jahren erreicht George Best den Höhepunkt seiner Karriere. Aber wohin kann es nun gehen? Für George Best geht es leider bergab.

Am 26. April 1969 tritt Sir Matt Busby als Cheftrainer zurück, bleibt aber als General Manager im Verein. Ihm folgen mehrere Trainer, aber bei Manchester United sind die großen Zeiten vorbei.

Bests Alkoholeskapaden werden immer häufiger. Er kommt betrunken oder überhaupt nicht zum Training. Überall wird er von der Presse gejagt.

George Best mural Blythe St Belfast

George-Best-Wandmalerei, Blythe Street, Belfast

George lässt ein Traumhaus in der Blossoms Lane südlich von Manchester bauen. Die hochmoderne Jungesellenbude bietet jedoch nur weitere Möglichkeiten für Partys, Rendezvous mit hübschen Fotomodellen und Alkohol. Einmal bleibt George mehrere Tage vermisst und wird dann in London aufgefunden. Sir Matt stipuliert, dass er zurück zu Frau Fullaway muss.

Wegen seiner Spielsucht und seiner erfolglosen Geschäftsaktivitäten hat er Schulden aufgebaut.

1972 erklärt Best seinen Rücktritt, macht aber neun Monate später ein Comeback, jedoch ohne Erfolg. Er ist nicht fit und trainiert nicht oft genug, geschweige denn die Effekte des Alkohols.

Nach elf Jahren bei Manchester United tritt er zum letzten Mal am 1. Januar 1974 auf. Er hatte in 470 Spielen 179 Tore geschossen, spielte aber weder eine WM oder EM.

Dann folgt eine Reihe von Auftritten: für die Jewish Guild of Johannesburg, Dunstable Town, Stockport County, Cork Celtic, Los Angeles Aztecks. Elton John war damals Miteigentümer des Vereins.

Dort wird er zum Kultstar und kann das Leben in Kalifornien genießen: Am Tag Fußball, dann Racquetball am Strand, am Abend Pool und Getränke mit Freunden. In Hermosa Beach lernt er das Fotomodell und ehemalige Playboy-Bunny Angie MacDonald kennen. 1978 heiraten sie in Las Vegas.

Die Stabilität dauert aber nicht lange. George eröffnet eine Bar, Bestie’s Bar und die Alkoholprobleme kehren zurück. Angie wird schwanger, Calum wird 1981 geboren.

Schon wieder erscheint er nicht zum Training. Er wird vom Verein gesperrt, wechselt zu Fort Lauderdale Strikers, spielt bei FC Fulham, Hibernian Edinburgh, dann San Jose Earthquakes. Dort dort macht er dreimal eine Alkoholtherapie, aber diese brachte nichts und er kehrt endlich zurück nach Großbritannien.

Manchester United 'Trinity' statue, Old Trafford Ground

Trinity-Statue, MUFC-Stadion, Old Trafford

Best spielt 37 Mal für die Nationalmannschaft Nordirlands und erzielt neun Tore. Er erklärt, dass er für ein vereinigtes irisches Nord-Süd-Nationalteam sei. Nach Auftritten bei AFC Bournemouth und den australischen Brisbane Lions, beendet Best seine Karriere.

Im Jahr 1984 wird er betrunken am Steuer von einem Polizisten erwischt. Weil er einen Polizisten auch beleidigt, muss er für zwei Monate ins Gefängnis.

Im Jahr 1986 lässt er sich von Angie scheiden. In den späten 80er Jahren arbeitet für verschiedene Zeitungen und wird Kommentator für Sky Sports. Er spricht offen über seine Alkoholprobleme. Über seine Eskapaden wird in der britischen Boulevardpresse fast jeden Tag berichtet.

1995 heiratet er das Fotomodell Alex Pursey. Im BBC-Film bekennt sie, er sei ohne Alkohol der ideale Ehemann. Unter Alkoholeinfluss werde er aber oft aggressiv.

Im Dezember 2001 bekommt er die Ehrendoktorwürde an der Queens University Belfast. Eine Lebertransplantation erfolgt im August 2002, aber er kommt vom Alkohol nicht weg. Im Jahr 2004 verliert er wegen Trunkenheit am Steuer den Führerschein und seine Ehe mit Alex endet in einer Scheidung.

Im Oktober 2005 wird er ins Londoner Cromwell Hospital eingeliefert. Das Ende kommt am 25. November 2005 um 13:00 Uhr. Vor dem Krankenhaus sagt sein Sohn Callum. Ich habe nicht nur meinen Vater verloren, sondern wir alle haben einen wunderbaren Menschen verloren.

In seiner Heimatstadt Belfast kommen 100.000 Menschen zur Beerdigung.

Im Jahre 2007 wird der Flughafen in George Best City Airport umbenannt. Aber die Entscheidung ist umstritten. Im Volksentscheid waren 52% dafür, 48% dagegen.

Wenn wir also an George Best denken, kommt sein Fußball oder sein Alkoholismus in den Sinn? Die Antwort ist beide, denn es sind die zwei Seiten eines tragischen Helden.

In seiner Heimat wird sein Name noch mit Ehrfurcht von Protestanten wie Katholiken ausgesprochen. In vielen Gegenden sieht man George-Best-Wandmalereien. Bei YouTube werden Videos seiner legendären Dribbel-Künste millionenmal angeschaut. Die George Best Facebook-Seite hat heute mehr als 300.000 Mitglieder, mehr als irgend ein anderer verstorbener Fußballer.

Was kann man letztendlich über George Best sagen? Genie auf dem Rasen, bekanntester Fußballer der Beat-Generation, tragischer Held. Doch für seine Fans, jung und alt, bleibt George Best der beste Fußballer aller Zeiten.

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Das atemberaubende „Museum of the Moon“ von Luke Jerram – German version

2020-05-10 By Aidan O'Rourke Leave a Comment

Ausstellung des Mondes - Deutsche Version

ENGLISCHE VERSION

Ich besuchte in Liverpool die Anglikanische Kathedrale und habe dort den Mond gesehen! Nicht den wirklichen, sondern einen verkleinerten Mond, der ein Fünfhunderttausendtel des echten Mondes ist.

Dieser Mond befand sich im Nordteil der Kathedrale. Beim Betreten der Kathedrale ist der Effekt atemberaubend. Da, vor dir, schwebt eine ziemlich genaue Repräsentation des Mondes, mit viel Anmut und einer hypnotischen Kraft.

Ich war gefesselt, genau so wie die vielen Besucher. Sie fotografierten und machten Selfies. Sie saßen auf den Stufen an beiden Seiten und schauten gebannt den Mond an. Sie bewegten sich um ihn herum, lagen auf dem Boden und schauten zu ihm hinauf.

Die „Exhibition of the Moon“ ist ein Kunstwerk von Luke Jerram. Für mich aber ist das Faszinierende an dieser Repräsentation des Mondes, dass es ein Foto ist, und zwar eine dreidimensionale Fotomontage. Grundsätzlich ist es eine Sphäre mit einer großen Fotomontage der Oberfläche des Mondes, die darauf gedruckt wurde.

Man kann viele Informationen über Luke Jerram und seinen erstaunlichen Mond auf der Webseite ‘Museum of the Moon’ finden. Ich würde die BBC-Dokumentarsendung besonders empfehlen. Der Mond wurde schon an vielen Orten ausgestellt: Tintern Abbey Wales, ein Schwimmbad in Rennes, Frankreich, die Commonwealth Games in Australien uvm.

Exhibition of the Moon at Liverpool Cathedral 30 May 2018

Dieser ‘Kunstmond’ hat eine magische Präsenz, aber eigentlich er ist nicht anders als ein Luftballon, ähnlich einem Wetterballon, aber mit gedruckten Bildern darauf. Luke Jerram hat die bestehende Technologie genutzt, um etwas ganz Einmaliges zu schaffen.

Der Mond besteht aus gebogenen Ausschnitten, die jeweils mit fotografischen Bildern vom Lunar Reconnaissance Orbiter bedruckt sind. Die Teile wurden in eine Sphäre zusammengeknüpft und geklebt, die dann aufgeblasen und von oben aufgehängt wurde.  Die Sphäre ist von innen beleuchtet.

Für mich sieht die „Exhibition of the Moon“ am besten später am Abend aus, wenn das Licht der Sonne allmählich nachlässt.  Dann könnte man sich vorstellen, dass man in der Mondumlaufbahn hängt und die Mondoberfläche aus hunderten von Kilometern beobachtet.

Es ist interessant, die Oberfläche des Mondes aus der Nähe zu betrachten, obwohl es nicht möglich ist, ihn anzufassen. Er hängt so hoch, dass es nicht möglich ist, ihn mit der Hand zu berühren.

Es ist noch erstaunlicher, die sogenannte ‘dunkle Seite’ zu sehen, die Seite, die wir nicht sehen können. Diese fremde Seite ist fast ausschließlich mit Kratern übersät, während sich auf der vertrauten Seite die markanten dunkleren ‘Seen’ befinden. Daneben gibt es unzählige Krater und sogar Krater innerhalb von Kratern.

Einer der Pfarrer der Kathedrale zeigte den Besuchern die genaue Position des Apollo-11-Landeortes. Ich habe genau hingeguckt, aber ich habe die Überreste der Mission nicht gesehen! Sie wären natürlich viel zu klein.

Jeder Zentimeter repräsentiert fünf Kilometer auf der Mondoberfläche. Wenn man mit dem Daumen darauf drücken könnte, würde man eine Fläche decken, die so groß ist wie ein Flughafen mittlerer Größe.

Luke Jerram's Exhibition of the Moon artwork at Liverpool Anglican Cathedral with grand interior arch

Ich wollte nur etwa eine halbe Stunde dort verbringen, aber ich blieb drei Stunden lang. Es war wunderschön, den Mond in einem Dom ausgestellt zu sehen. Die Gebete in der Kathedrale schienen passend.

Einige Beobachtungen: Dieser Mond wird von innen ohne dunkle Bereiche beleuchtet, aber zu jeder Zeit befindet sich nur etwa die Hälfte des echten Mondes im Sonnenlicht. Der Rest ist im Schatten.

Der Lunar Reconnaissance Orbiter untersuchte die Mondoberfläche aus der Umlaufbahn und zeichnete die Bilder zu verschiedenen Zeiten auf. Aus diesem Grund haben einige der Krater den Schatten auf der linken Seite und andere in der Nähe auf der rechten Seite.

Dadurch sehen wir die merkwürdigen Mondkrater-Illusion, bei der die Krater konvex statt konkav aussehen. Das ist keine Kritik und wahrscheinlich werden es nicht viele Leute bemerkt haben.

Was die Illusion wirklich verbessern würde, wäre, wenn die Kugel rundum, also auch oben und unten durchgehend wäre, ohne sichtbare Verbindungen.
Es wäre auch großartig, wenn die Kugel schweben würde – ich glaube, Luke Jerram arbeitet daran und ich kann es kaum erwarten, den schwebenden, mit Helium gefüllten Mond zu sehen, wenn er fertig ist.

Es ist künstlerisch, es ist lehrreich, es ist wissenschaftlich.

Alles in allem ist es eines der besten Dinge, die ich seit langem gesehen habe. Es bietet viele Möglichkeiten für fotografische Experimente.

The Exhibition of the Moon by Luke Jerram at Liverpool Cathedral - stereoscopic pair

Lassen Sie mich vorerst nur sagen, dass ich dieses Kunstwerk atemberaubend fand. Ich bin mit den Mondlandungen aufgewachsen und habe selbst unzählige Fotos vom Mond gemacht.

Immer wenn ich sehe, wie er am Himmel aufsteigt, hat er immer noch einen starken visuellen Effekt auf mich. Das kommt wahrscheinlich aus der Zeit der Mondschüsse während meiner Kindheit.

Ich ging am Donnerstagabend, der letzten Nacht, zu einem weiteren Besuch zurück. Ich habe es geschafft, um 9.45 Uhr dorthin zu gelangen – es gab eine lange Warteschlange.

Bald waren wir drinnen und ich genoss diese letzten Momente mit dem Mond. Um 10:30 las der Pfarrer ein besonderes Gebet und wir rezitierten das Vaterunser.

Und dann war es Zeit zu gehen und die Sicherheitsbeamten der Kathedrale trieben uns zur Tür.

An der Eingangstür schaute ich ein letztes Mal zum Mond zurück und ging dann unter den Dämmerungshimmel von Liverpool hinaus. Ich konnte den echten Mond nicht sehen, da es zu viele Wolken gab.

Es gibt eigentlich mehrere Monde, die in der Welt auf Tournee sind. Vielleicht kommt einer der Monde zu einem Ausstellungsort in der Nähe von Ihnen.

Ich hoffe, Sie haben die Gelegenheit dieses unglaubliche, erstaunliche und faszinierende Kunstwerk zu sehen und zu fotografieren. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes „awesome“, das heißt: fantastisch, beeindruckend, Ehrfurcht gebietend.

ENGLISCHE VERSION

The Exhibition of the Moon by Luke Jerram at Liverpool Cathedral - with cathedral window

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Mohnblumen in GB – Erinnerung, Tradition und Kontroverse – Deutsche Version

2020-05-09 By Aidan O'Rourke Leave a Comment

Mohnblumen in GB - Deutsche Version

ENGLISCHE VERSION

Viele Menschen in Großbritannien tragen Mohnblumen als Symbol des Gedenkens an die Opfer von Kriegen, besonders die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege.

In den Wochen vor dem 11. November werden Poppies (kleine Papierblumen) in Geschäften, Einkaufszentren, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Orten verteilt.

Man nimmt eine Mohnblume und gibt eine Spende. Das Geld geht an Wohlfahrtsorganisationen wie z.B. der Royal British Legion, die Kriegsveteranen unterstützt.

Die Leute stecken sich die Mohnblume an die Kleider. Man sieht größere Mohnblumen auch auf Gebäuden und Autos.

Das Gedicht ‘In Flanders Fields’ wurde von dem kanadischen Lieutenant Colonel John McCrae geschrieben. Im Gedicht erinnert die Mohnblüte an das vergossene Blut der Soldaten.

Am Gedenksonntag (der zweite Sonntag im November) werden Mohnblumenkränze und Holzkreuze an Cenotaphs (Scheingräber) überall im Land niedergelegt.

Um 11 Uhr wird für zwei Minuten geschwiegen. Der elfte Tag des elften Monats ist Armistice Day, der Tag des Waffenstillstandes. Auch an diesem Tag gibt es überall eine zweiminütige Schweigepause.

Am Tower of London wurde 2014 als Kunstwerk tausende von Keramik-Poppies aufgestellt. Die Kunstaktion wurde auch an andere Orte gebracht, darunter St Georges Hall in Liverpool.

Die Mohnblume ist überall anerkannt und wird von vielen Leuten, auch berühmten Persönlichkeiten, getragen.

Es gibt jedoch Kontroversen. Pazifisten wollen die rote Mohnblume nicht tragen.

Für sie ist die rote Poppy ein Symbol der Militarisierung. Sie ziehen eine weiße Mohnblume vor.

Einige Organisationen – zum Beispiel die FIFA – haben das Tragen der Mohnblüte verboten, da sie das als politische Aussage ansehen.

Fußballer und Fans haben dagegen protestiert.

Ob rot oder weiß wird die Mohnblute ohne Zweifel als Symbol der Erinnerung an die Opfer von Kriegen und Konflikten weiterbestehen.

Poppies - Mohnblumen, Westminster Abbey

ENGLISCHE VERSION

Filed Under: AVZINE-DE, D-List Tagged With: britische Traditionen, Erinnerung, Erster Weltkrieg, Gedenken, Krieg, Mohnblumen, Pazifismus, Zweiter Weltkrieg

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